Millionen Arbeitlose, überwiegend aus ländlichen Gebieten, suchen
Metropolen wie Djakarta, Mumbai, Hongkong, Kairo oder die am
schnellsten gewachsene Stadt Europas, Moskau, auf, um dort ihr Leben zu
fristen - in der Hoffnung auf ein einigermaßen ausreichendes Einkommen. Dafür nehmen sie unvorstellbare und menschenunwürdige Lebensbedingungen in Kauf, um der Spirale nach unten dennoch nicht entrinnen zu können - so Davis in seiner Studie
"Planet der Slums" von 2006.
Gerade einmal 20 Prozent der benötigten neuen Wohnungen werden in der Dritten Welt auf dem offiziellen Wohungsmarkt bereitgestellt, so dass die Menschen auf selbstgebaute Hütten, informelle Vermietungen oder Bürgersteige zurückgreifen, zitiert Davis eine Studie der
International Labour Organisation ILO. Daneben hat seit den 1980er Jahren eine massive Deindustrialisierung in Metropolen wie Mumbai, Johannesburg, Buenos Aires oder São Paulo stattgefunden, die eine urbane Verarmung nach sich gezogen hat, die sich in wachsenden und neu bildenden Slums niederschlägt.